Kunst ist im wahrsten Sinne „Ansichtssache“, denn man muss Kunst ansehen, um sie verstehen und beurteilen zu können. Das bewusste Anschauen von Kunst ist immer auch eine Frage der Perspektive. Daher möchte ich die Betrachter meiner farbintensiven Blumenporträts, die keine naturalistischen Abbildungen sind, animieren innezuhalten und beim Hinsehen einmal einen anderen Blickwinkel einzunehmen, um dann selbst „aufblühen“ zu können.
Also, lieber Betrachter: Lassen Sie sich von der Farbintensität meiner Blumenbilder berühren und spüren Sie die wohltuende Wirkung von Farben! Lassen Sie sich beim Anschauen aber auch einmal vom jeweiligen Blumennamen inspirieren! Jede Blumenart hat seit vielen Jahrhunderten ihre ganz eigene mythische, symbolische Bedeutung, die teilweise schon in der griechischen Mythologie begründet wurde. Ich bin davon überzeugt, dass grundsätzlich auch die im Blumennamen verborgenen Botschaften unbewusst eine wohltuende Wirkung ausüben.
Diesem „nomen est omen“ der Blumennamen bin ich nachgegangen und dabei auf wissenswerte Aspekte gestoßen (Quelle: i.W. Wikipedia). Nachfolgend finden Sie die von mir gemalten Blumen alphabetisch aufgeführt. Durch Anklicken erhalten Sie interessante Informationen darüber, was der Name über die jeweilige Blume verrät, sozusagen wird das Wesen(tliche) beim Namen genannt. Die Auswahl meiner “Unverblümtheiten” ist rein subjektiv und erhebt in keinster Weise einen Anspruch auf Vollständigkeit; botanische Aspekte blieben unberücksichtigt. Diese Sichtweise möge Sie, lieber Betrachter, zu einem Blick auf das Andere ermuntern, auch um sich danach ein wenig mehr GeBILDet zu fühlen!
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Akelei
Die Ableitung ihres botanischen Gattungsnamens "Aquilegia" ist unklar. Entweder kommt der Name von dem lateinischen Wort aquila, das "Adler" bedeutet - die Form der Blütensporne haben Ähnlichkeit mit Adlerklauen -. Oder aber die Namensableitung erfolgt aus den beiden lateinischen Wörtern aqua für Wasser und legere für sammeln, also "Wassersammler/in", und bezieht sich auf den in den Spornen angesammelten Nektar, mit dem bestäubende Insekten angelockt werden.
Die Akelei zählt zu den ältesten Gartenpflanzen. Im Mittelalter nahm sie eine bedeutende Stellung ein. Neben der Rose und Lilie genoss sie besondere Verehrung. Große Symbolkraft hatten ihre geteilten Blätter, die auch als Vorlage für gotische Kirchenfenster dienten (als Zeichen der göttlichen Dreifaltigkeit). Die Blüten, die in ihrer Form bei genauerer Betrachtung an Tauben erinnern, die ihre Köpfe zusammenstecken, wurden mit dem Heiligen Geist in Verbindung gebracht. Dies kommt auch in ihrem englischen Namen "columbine", abgeleitet aus dem lateinischen Wort columba für Taube, zum Ausdruck. So findet man auf Altarbildern die Akelei oft als Symbol für den Heiligen Geist dargestellt. Das hängende Blütenköpfchen seinerseits galt als Zeichen für Demut und Melancholie Marias und symbolisiert den Schmerz über den Tod ihres Sohnen Jesus Christus am Kreuz.
Wahrscheinlich angeregt durch den italienischen volkstümlichen Namen "Armor nascosto" (Geheime Liebe) deuteten hauptsächlich italienische Maler die Akelei in einem anderen Zusammenhang. So ist auf dem Frauenporträt "La Colombine" von Francesco Melzi (ca. 1490 - ca. 1570) die Akelei Sinnbild für eine heimliche Liebe und Verführung; dieses Bild befindet sich in der Eremitage von Sankt Petersburg. Eine ähnliche Bedeutung wird der Akelei in dem Bildnis der "Margherita Gonzaga" von Antonio Pisanello (1395 - 1455), das sich im Pariser Louvre befindet, zugeschrieben. Auch Leonardo da Vinci (152 - 1519) fand Gefallen an der Akelei und verewigte sie in seinem Gemälde "Bacchus", das ebenfalls im Louvre zu sehen ist. Die Kunst nach dem 16. Jahrhundert hat die mittelalterlich-religiöse sowie die spätere sexuelle Symbolik der Akelei zunehmend vergessen. Künstlerische Darstellungen dieser Blume sind bis heute selten geworden.
Im Volksmund ist die Akelei beispielsweise auch unter den Namen Frauenhandschuh, Unser lieben Frauen Handschuh, Glockenblume, Schlotterhose, Narrenkappe oder Venuswagen bekannt. Alle diese Bezeichnungen nehmen nicht nur Bezug auf die anmutige Blütenform, sondern zeigen auch, wie intensiv der Blick auf und die Beziehung zu dieser Blume früher gewesen sein muss.
1985 wurde die Akelei als eine der ersten Pflanzen zur "Blume des Jahres" gekürt. Obwohl ihr die Robustheit von Unkraut nachgesagt wird, gilt sie in einigen deutschen Bundesländern als gefährdet. Deshalb ist die Akelei nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt. -
Anemone
Anemonen sind mit ihren zahlreichen Arten - bis auf die Antarktis - auf allen Kontinenten verbreitet. Sie sind auch unter dem Namen Windröschen bekannt. Der botanische Gattungsname "Anemone" wurde vom schwedischen Botaniker Carl von Linné (1707 - 1778) veröffentlicht. Es gibt drei Erklärungen für den Namensursprung:
a) Der Name "Anemone" wird hergelleitet von dem griechischen Wort "anemos", das "Wind bedeutet. Tatsächlich bewegen sich die zarten Blüten schon bem leichtesten Windhauch.
b) In der griechischen Mythologie war Anemona eine Nymphe am Hof der Göttin Flora. Floras Gatte Zephyr, der Gott des Windes, verliebte sich in Anemona, was ihr zum Verhängnis wurde. Die eifersüchtige Ehefrau Flora verwandelte sie in eine Blume, die seitdem den Namen "Anemone" trägt.
c) Der Name "Anemone" wird auf ein arabisches Wort für Adonis, das "Blut" bedeutet, zurückgeführt und eine rotblühende Pflanzenart bezeichnet.
In der Blumensprache ist die Anemone Symbol für Unschuld, Vertrauen und Vergänglichkeit.
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Calla
Der Name kommt vom griechischen Wort kalos, das schön bedeutet und der griechischen Mythologie entlehnt ist: Kalliope war die Muse der epischen Dichtung, der Wissenschaften sowie der Philosophie und wurde auch für ihre Schönheit bewundert. Im klassischen Griechisch ist kalos eines der edelsten Wörter und hat auch durch die Jahrhunderte diesen Sinn behalten; es beschreibt das Schöne, das Liebe und Bewunderung hervorruft.
Die Calla wird auch „Drachenwurz“ (die Blume wurde im Mittelalter als Motiv für Wappenverzierungen benutzt), „Schweinsohr“ (wegen der Form ihrer Blätter) oder „Schlangenwurz“ (wegen einer angeblichen Wirkung gegen Schlangenbisse) genannt. Die Blume steht heute für Eleganz und symbolisiert Schönheit sowie Anerkennung.
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Dahlie
Die Heimat der Dahlien ist Mexiko. Für die dortigen Ureinwohner hatten die Dahlien eine besondere Bedeutung. Die Azteken kultivierten sie schon vor über 2000 Jahren, denn die Knollen waren für sie Nahrungs- und Heilmittel. Für die Azteken besaßen die Dahlien auch einen hohen kulturellen Stellenwert: Die gelborange- bis purpurfarbenen Blüten symbolisierten die Sonne, die in der Glaubenswelt der Azteken eine wichtige Rolle spielte. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts entdeckten spanische Eroberer als erste Europäer die prachtvollen Gartenanlagen der Azteken. Die Kultivierung der Dahlie im europäischen Raum geht auf den spanischen Botaniker Vicente Cervantes, Direktor des Botanischen Gartens in Mexiko-Stadt, zurück. 1789 sandte er Dahliensamen nach Madrid an seinen Kollegen Antonio José Cavanilles, Direktor des dortigen botanischen Gartens. Im Herbst 1790 blühten dann erstmals Dahlien auf europäischem Boden.
Der Botaniker Cavanilles gab der Blume den Namen "Dahlie" zu Ehren seines Freundes Andreas Dahl, eines schwedischen Botanikers und Schülers von Carl von Linné, dem Vater der Pflanzensystematik. Dahl starb 38-jährig 1789, in dem Jahr also, als erste Dahliensamen von Mexiko-Stadt nach Madrid versandt worden waren (s.o.). Ob für die Namensgebung auch folgender Umstand relevant war, oder ob es sich dabei nur um einen reinen Zufall handelte, ist nicht bekannt: Der Name "Dahl" ist gleichklingend mit dem schwedischen Wort dal für Tal. Das sog. Tal von Mexiko in Zentralmexiko war das Machtzentrum der Azteken. Dabei handelt es sich um eine auf 2000 m Höhe gelegene Hochebene mit Mexiko-Stadt der heutigen Hauptstadt des Landes. In der Mitte dieses Tals lag seinerzeit der abflusslose Texcoco-See, an dessen Ufer sowie auf einer Insel in der Mitte des Sees sich früher wichtige Orte des Aztekenreiches befanden. Dieser See ist jedoch über die Jahrhunderte im Zuge der Ausdehnung von Mexiko-Stadt beinahe vollständig trockengelegt worden.
Die Dahlie ist die Nationalblume Mexikos. Noch heute wird sie dort mit Namen bezeichnet, die seinerzeit die Ureinwohner verwendeten, beispielsweise "Wasserknollenblume" oder "Wasserschlund".
Ein in Deutschland, Skandinavien und Osteuropa gebräuchlicher Trivialname der Dahlie ist Georgine oder Georgina, der auf den aus Pommern stammende St. Petersburger Botaniker Johann Gottlieb Georgi zurückgeht. Dieser Name wurde 1805 irrtümlich vergeben und wenige Jahre später zwar richtig gestellt, dennoch hat sich diese Bezeichnung bis heute als Trivialname für die Dahlie gehalten.
Der Forscher Alexander von Humboldt (1769 - 1859) bereitete der Dahlie in Deutschland ein glanzvolles Debüt. 1804 brachte er von einer Südamerika-Reise Dahliensamen für den Botanischen Garten in Berlin mit. Sofort brach ein landesweites Dahlienfieber aus. Gefördert wurde es durch einen berühmten Bewunderer, den Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe: Der passionierte Gärtner pflanzte Dahlien in Weimar neben seinem Gartenhaus im Ilmpark und im Hausgarten am Frauenplan an. 1897 wurde die Deutsche Dahliengesellschaft gegründet. Aufgrund der Beliebtheit der Dahlie gibt es in Deutschland jedes Jahr zahlreiche Dahlienfeste, Ausstellungen und Zuchtschauen. In Frankreich wurde die Dahlie Mitte des 19. Jahrhunderts durch den Impressionisten Claude Monet "geadelt". Die Dahlien waren vor den Seerosen seine "Jugendliebe" und zierten im Spätsommer als "Königin des Herbstes" seinen Garten in Giverny.
Nach der europäischen Eroberung Südamerikas sollte die Knolle der Dahlie ähnlich wie die Kartoffel Ernährungszwecken dienen. Doch ihr Geschmack ließ zu wünschen übrig, so dass sie als Nahrungspflanze in Vergessenheit geraten ist. Ebenso wenig dürfte bekannt sein, dass die Dahlie nur dank vier Pigmenten in nahezu allen Farbtönen des Malkastens blüht; nur in Blau gibt es sie nicht. -
Fuchsie
Ihren Namen erhielt die Blume vom französischen Botaniker Charles Plumier (1646 - 1704), der sie 1696 in Santo Domingo entdeckte. Er wollte damit Leonhart Fuchs (1501 - 1566) ehren, einen deutschen Botaniker und Arzt, der zu den Vätern der Pflanzenkunde zählt. Leonhart Fuchs stammt aus Wemding im schwäbischen Landkreis Donau-Ries in Bayern. Sein Geburtshaus, genannt "Fuchshaus" oder "Zwergenhäuschen" (nur 1,50 m breit), ist noch heute zu besichtigen. Wemding wird auch "Fuchsienstadt" genannt und ist Standort von Deutschlands einziger Fuchsienpyramide.
Die Fuchsien sind eine artenreiche Gattung mit mehreren tausend Sorten. Die meisten Arten stammen aus den Bergwäldern Mittel- und Südamerikas, einige wenige Arten kommen auf Tahiti und in Neuseeland vor. Fossile Pollen von Fuchsien, die man in Neuseeland gefunden hat, werden auf ein Alter von 30 Millionen Jahre geschätzt.
In Europa wurde die Fuchsie im 19. Jahrhundert zu einer begehrten Zierpflanze, nachdem sie zunächst hauptsächlich nach Großbritannien eingeführt wurde. Auch in Deutschland begann man sich damals schon für Fuchsien zu interessieren. Das Deutsche Magazin für Garten- und Blumenkunde beschrieb in seinem ersten Heft 1848 ausführlich die neu eingeführten Fuchsien-Arten. Der Augustinermönch Gregor Mendel, der die Regeln der Vererbung beschrieb (sog. Mendelsche Vererbungsregeln), gehörte ebenfalls zu denen, die die Fuchsie zu ihrer Lieblingspflanze erkoren. Als er 1868 zum Abt seines Klosters gewählt wurde, wählte er eine Fuchsienblüte für sein Wappen aus. Die europäische Fuchsien-Begeisterung hielt zunächst bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges an. Auch in der Zeit der Weltwirtschaftskrise nach 1929 gab es in Europa nur eine sehr geringe Nachfrage nach dieser Blume. Die weitergehende Zucht von Fuchsien fand auch aufgrund günstiger klimatischer Bedingungen vor allem in Kalifornien/USA statt. Die weltweit erste Fuchsien-Gesellschaft ist daher die 1929 gegründete "American Fuchsia Society". Seit Ende des Zweiten Weltkrieges ist sie auch die internationale Registrierungsstelle für neue Fuchsien-Sorten. Die deutsche Fuchsien-Gesellschaft wurde 1981 gegründet.
Anders als in ihren Ursprungsländern haben sich die Fuchsien in der europäischen Volksheilkunde nicht etabliert (vermutlich wegen ihrer späten Einführung dort). -
Gartenaurikel
Die Gartenaurikel entstand auf natürlichem Weg, sozusagen als Laune der Natur, in den Alpen, und zwar durch die Kreuzung der gelben Alpenaurikel und der rosa blühenden behaarten Primel. Sie wurde Mitte des 16. Jahrhunderts dort entdeckt und avancierte schnell zur Lieblingspflanze von Adligen und reichen Kaufleuten, die große Aurikel-Sammlungen anlegten.Das ist auch der Grund, warum die Aurikel plötzlich auf vielen Gemälden zu sehen war. Ende des 18. Jahrhunderts, als das "Tulpenfieber" langsam abklang, erreichte die Sammelleidenschaft bei Gartenaurikeln ihren Höhepunkt. Es gab zig Sorten, die sich in den Blütenzeichnungen und der charakteristischen Bemehlung unterschieden. Vor allem die Bemehlung der Blätter und Blüten hatte es den Blumenfreunden angetan. Um die kostbare Bemehlung, die hauptsächlich den kreisrunden Mittelfleck mit reinweißem "Mehl" bedeckte, vor Regen zu schützen, wurden die Pflanzen unter Markisen auf Regalen und Stellagen gezogen und dort zur Schau gestellt.
Anders als bei der Tulpe wurde es um die Gartenaurikel im 20. Jahrhundert recht still. Seit einigen Jahren aber erlebt sie eine kleine Renaissance bei Sammlern und Züchtern. Spezialgärtnereien ist es sogar gelungen, einen Teil der verloren gegangenen alten Sorten, die nur noch als Malereien auf alten Porzellantellern erhalten waren, neu zu züchten.
Ihr Gattungsname "Aurikel" leitet sich vom lateinischen Wort auricula ab, das Ohr bedeutet. Diese Bezeichnung nimmt Bezug auf die Form der Blätter. -
Gerbera
Diesen Namen erhielt die Blume im Jahr 1737 zu Ehren des Mediziners und Botanikers Traugott Gerber (1710 - 1743). Davor war sie als Afrikanische/Äthiopische Aster bekannt.
Wegen ihren warmen Rot- und Gelbtöne steht die Gerbera für Fröhlichkeit und Kraft. -
Glockenheide
Die Glockenheide kommt in Feuchtgebieten und Moore hauptsächlich in den nördlichen Teilen Europas vor. In Deutschland ist sie vor allem im nordwestdeutschen Tiefland heimisch Die fein behaarte, rosafarbene Pflanze ist durch die voranschreitende Entwässerung/Trockenlegung ihres Standortes stark gefährdet. Größere Bestände finden sich oftmals nur noch in Naturschutzgebieten.
Der Name "Glockenheide" leitet sich von der glockenförmigen Blütenform der Pflanze ab. Weitere Trivialnamen sind u. a. Doppheide (Ostfriesland, "dopp" ist eine hohle Rundung und bezieht sich auf die Fom der Blüte), Moorheide, Sumpfheide oder Torfheide.
Der schwedische Naturforscher Carl von Linné gab der Glockenheide 1753 den botanischen Gattungsnamen "Erica", der von dem griechischen Wort ereice für Heidekaut stammt. -
Herbstanemone
Diese Blume ist auch unter den Bezeichnungen "China-Anemone" oder "Japan-Anemone" bekannt, was sich aus ihrer exotischen Herkunftsgeschichte erklärt. Der Ursprung der Herbstanemone liegt in China, wo sie auch heute noch natürlich in Gebüschen, grasigen Hängen und an Flussufern in hügeligen Gebieten vorkommt. Die ersten Züchtungen gingen seinerzeit zunächst nach Japan. Der Niederländischen Ostindien Kompanie war diese Blütenstaude schon im 17. Jahrhundert bekannt; die Ausfuhr war allerdings streng verboten. Mitte des 19. Jahrhunderts gelangten dann erste Pflanzen-Exemplare durch den englischen Botaniker Robert Fortune (1812 - 1880) von Shanghai nach England.
Die Bezeichnung "Herbst-Anemone" bezieht sich auf die Blütezeit der Blume, die bis in den Oktober reicht. Der Name "Anemone" soll angeblich von dem griechischen Wort anemos für Wind abgeleitet sein. Theophrastos von Eresos, ein griechischer Philosoph und Naturforscher in der Antike (im Übrigen auch ein bedeutender Schüler des Aristoteteles), erklärte den Namen damit, dass die Blumenkrone leicht vom Wind entblättert werde. Tatsächlich stimmt dies jedoch nicht, da die Kronblätter ganz schön windfest sind, allenfalls die Samen werden leicht vom Wind fort getragen. -
Herzblume
Es wird auf die Erläuterungen zu "Tränendes Herz" verwiesen.
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Himmelsblume
Dieser im Volksmund verwandte Name könnte die Pflanze kaum besser beschreiben: Nicht nur ist die Blütenfarbe neben gelb, orange und rosafarben vor allem blau/"himmelblau", sondern die Blume wächst wahrlich in den Himmel.
Ihr botanischer Gattungsname lautet "Thunbergia" wurde 1776 festgelegt und ehrt den schwedischen Botaniker sowie Pflanzensammler Carl Peter Thunberg (1743 - 1828).
Die Himmelsblume mit ihren zahlreichen Arten stammt aus tropischen und subtropischen Gebieten in Afrika, Madagaskar, Asien und Australien.
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Hortensie
Zur Herkunft des Namens gibt es verschiedene Erklärungen, zum Beispiel:Der Name entspringt dem lateinischen Wort hortensius (abgeleitet von hortus (Garten), mit der Bedeutung „zum Garten gehörig“. Namensgeber könnte auch eine französische Madame mit dem Namen Hortense de La Barré gewesen sein, oder war es vielleicht Hortense de Nassau? Der botanische Name der Blume lautet “Hydrangea“, der von den griechischen Wörtern hydro für "Wasser" und angeion für "Krug" stammt: ihre Form ähnelt einem Wasserkrug, auch ist sie eine „Wasserschlürferin“.Die Blume ist im 18. Jahrhundert von Asien nach Europa gebracht worden. Zuvor wurde sie in Japan nur für die damaligen Herrscher kultiviert. Wegen der Vielzahl ihrer kleinen Blüten steht die Hortensie für Großzügigkeit und Überfluss.
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Iris
Der Blumenname geht auf die Götterbotin Iris zurück, die die Seelen der Verstorbenen entlang eines Regenbogens in das Reich des ewigen Friedens führte. Noch heute werden im Orient Gräber mit weißen oder blauen Iris geschmückt. In der christlichen Symbolik wurde die Iris zur Überbringerin göttlicher Botschaften und der Regenbogen selbst zum Zeichen des neuen Bundes zwischen Gott und den Menschen.Die Iris steht für Kreativität und schöpferische Energie. Ihr Zweitname „Schwertlilie“ deutet außerdem auf Entschlossenheit hin.
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Islandmohn
Der Islandmohn ist eine Mohnart aus der subarktischen Klimazone. Er kommt in Sibirien, Kasachstan und der Mongolei, aber auch im Nordwesten Kanadas und in Alaska vor.
Als Medizin wird der Islandmohn kaum noch verwendet. In früherer Zeit wurden die Blätter gekocht und als Vitamin C-Quelle genutzt, um Skorbut zu vermeiden. Für die Herstellung von Betäubungsmitteln (Opium) hat der Islandmohn keine Bedeutung.
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Kaiserkrone
Charakteristisch für diese Pflanze sind die büschelförmig angeordneten, gelben, orangefarbenen oder ziegelroten glockenförmigen Blüten, über denen sich lanzettenförmige Hochblätter befinden. Da das Ganze wie eine Krone aussieht, kam es zu dem volkstümlichen Namen „Kaiserkrone“. Ihr botanischer Gattungsname Fritillaria leitet sich von dem lateinischen Wort fritillus ab, das Würfelbecher bedeutet. Diese Bezeichnung nimmt Bezug auf die Form der Blüten.
Die Kaiserkrone ist eine alte Gartenpflanze des Orients. Im 16. Jahrhundert brachten venezianische Kaufleute sie nach Europa und begeistern seitdem auch uns mit intensiver Farbenpracht und imposanten Blütenmustern. Selbst Shakespeare war von der Kaiserkrone angetan. Im „Wintermärchen“ vergleicht Perdita den Königssohn mit dieser schönen, kräftigen und aufrechten Pflanze. -
Kapuzinerkresse
Der deutsche Name leitet sich von ihrer Blütenform ab, die an die Kapuzen der Kutten von Kapuzinermönchen erinnert; die Silbe „Kresse“ stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet scharf, pfeffrig. Die Pflanze kam erst im 17. Jahrhundert nach Europa, wo sie sich schnell als Arzneipflanze verbreitete. Davor kannte man sie nur in Südamerika. Schon die Inkas sollen die Kapuzinerkresse für Heilzwecke genutzt haben.Ihr botanischer Name lautet „Tropaeolum“; davon leitet sich das deutsche Wort „Trophäe“ ab. Damit bezeichneten die Römer ein meist aus Holz gefertigtes Gerüst, an das sie die Schilde und Helme der Besiegten hängten.Auch bei der Kapuzinerkresse gibt es den „Lotoseffekt“: Wie bei Lotosblumen perlen auch bei dieser Pflanze die Regentropfen ab.
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Klematis
Der Name kommt von dem griechischen Wort klematis, klematidos, der Verkleinerungsform von klema, klematos für Sprossachse oder Weinzweig bzw. den antiken Namen für "eine kletternde Pflanze".
Im deutschen Sprachraum ist die Klematis auch als "Waldrebe" bekannt. Der schwedische Botaniker Carl von Linné stellte die Gattung "Clematis" auf, zu der etwa 300 Arten gehören, wovon etwa die Hälfte in China heimisch ist. Ihre unterschiedlich großen, weiß, rosa, rot, blau oder violett gefärbten Blüten sind stern- oder schalenförmig und können einen Durchmesser von bis zu 20 Zentimetern erreichen.
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Königskerze
Sie sieht aus wie sie heißt: Wahrhaft königlich erhaben und kerzengerade reckt sie ihre Blüten in den Himmel. Sie ist seit der Antike bekannt und wird seitdem nicht nur als wichtige Heilpflanze geschätzt. Im Mittelalter war sie insofern sehr bedeutsam, als aus den Stängeln der Pflanze Kerzen (Fackeln) gemacht wurden; in Öl, Harz oder Pech getaucht, brennt die Königskerze lange, daher kommt ihr Name „Kerze“. Sie wird auch „Wollkraut“ (wegen des wolligen Haarpelzes auf ihren Blättern) genannt. In alten Zeiten schrieb man dieser Blume magische Kräfte zu, die böse Geister vertreiben sollten. Der Glaube an eine geheimnisvolle Verbindung der Königskerze mit dem Wetter hält sich bis heute („Wetterkerze“).Die Königskerze präsentiert sich aufrecht und stark; sie steht daher für die Stärkung des Selbstvertrauens, der Kraft und Klarheit.
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Kornblume
Der volkstümliche Pflanzenname "Kornblume" ist seit dem 15. Jahrhundert nachgewiesen und bezieht sich auf die Tatsache, dass es sich um ein Getreideunkraut handelt. Der botanische Familienname "Cyanus" dagegen ist abgeleitet von der blauen Blütenfarbe: 'Cyan' bezeichnet einen blauen Farbton.
Im Mittelalter war die Kornblume als Marienblume bedeutsam. Um 1800 erfuhr sie in Deutschland jedoch einen grundlegenden Bedeutungswandel. Von dem Ackerunkraut wandelte sie sich zum Symbol einer neuen Natürlichkeit sowie mit der Mythenbildung um die 1810 jung verstorbene Königin Luise zur 'preußischen Blume'. Den entscheidenden Anstoß für den Kornblumnekult des 19. Jahrhunderts hatte dann Luises Sohn, der spätere Kaiser Wilhelm I. (1797 - 1888), gegeben, der in Erinnerung an seine Kindheit die 'preußisch blaue' Kornblume zu seiner Lieblingsblume erklärte. Bei seinen regelmäßigen Kuraufenthalten in Österreich-Ungarn wurde die Kornblume von der dortigen Bevölkerung zur Schmückung von Kleidung und Häusern verwendet. Dies führte dazu, dass die Preise der Blume deutlich anstiegen und auch auf Kunstblumen ausgewichen werden musste.
Die Kornblume ist die Nationalblume Estlands. In Frankreich gilt die Kornblume als Symbol des Gedenkens an die zahllosen Opfer v.a. der beiden Weltkriege.
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Krokus
Der Name stammt vom griechischem Wort krokos ab, das Faden bedeutet und somit wohl auf die Staubfäden in jeder Blüte hinweist. Ein Krokus der besonderen Art ist der Safrankrokus, der seit der Antike bekannt ist. Schon Zeus soll in einem Bett aus Safrankrokus geschlafen haben. Der Krokus wurde in der Antike auch „Blume der Nacht“ genannt, weil neben dem Safran auch eine Salbe als Zutat für Liebestränke hergestellt werden konnte. Ferner gab es den Brauch, die Staubfäden des Krokus auf die Betten von Brautpaaren zu legen. Die Römer verbanden mit dem Krokus auch die Hoffnung auf ein überirdisches Leben; daher pflanzten sie auf den Gräbern der Verstorbenen Krokusse.Schon in der Antike war Safran ein Luxusartikel (Gewürz, Salbe, Balsam, Duftöl); auf das Fälschen/Verschneiden von Safran standen hohe Strafen. Safran kann aber auch berauschend wirken; eine Überdosierung ab 5 bis 10 g ist tödlich.Seit der viktorianischen Epoche schreibt man dem Krokus seine heutige Symbolik, nämlich die der unbekümmerten Jugend, zu.
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Lavendel
Der Name leitet sich vom lateinischen Wort lavare ab, was waschen bedeutet. Zwar reinigt Lavendel selbst nicht, jedoch versprüht er einen aromatischen, frischen Duft. Er wurde früher auf die Fußböden gestreut, um die Luft frisch zu halten. Auch als Mittel gegen die Pest und die Tuberkulose wurde der Lavendel verwendet. Wenn früher die Damen in Ohnmacht fielen, hielt man ihnen Lavendel („Schwindelkraut“) unter die Nase.Lavendel steht heute für Zuversicht, Reinheit und Ausgeglichenheit.
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Lenzrose
Ihr botanischer Pflanzen-Gattungsname "Helleborus" leitet sich aus den griechischen Wörtern hellein für töten und bora für Speise ab. Das Wort helleborio, das verrückt bedeutet, weist auf die Tatsache hin, dass die Pflanze im Altertum als Mittel für Geisteskranke verwendet wurde. Ihr deutscher Trivialname "Nieswurz" ist auf den Umstand zurückzuführen, dass das geriebene Pulver der Pflanze Niesreiz auslöst.
Die Lenzrose wird auch "Orientalische Nieswurz" genannt umd kommt ursprünglich aus der Türkei und dem Kaukasus. Wie alle "Helleborus"-Arten ist auch sie giftig. Oft werden Lenzrosen mit Christrosen verwechselt, die ebenfalls zur Pflanzengattung "Helleborus" gehören. Während die Christrosen zwischen Dezember und Februar blühen und stets nur weiße Blüten ausbilden, blühen die Lenzrosen in mannigfaltigen Farben bis in den Frühling hinein; kaum eine Lenzrose gleicht der anderen.
Die Lenzrosen haben nichts mit Rosen zu tun. Sie sind Stauden, während Rosen zu den Gehölzen zählen. Ihren Beinamen "-Rose" verdanken die Lenzrosen (ebenso die Christrosen) ihren filigran geformten Blüten. -
Lilie
Die Lilie zählt mit ihren über 100 Arten zu einer der ältesten Zierpflanzen und hat sich schon immer großer Beliebtheit erfreut. Ihr evolutionärer Ursprung liegt im Himalaya. Sie ist auf allen Kontinenten der Nordhalbkugel zu finden, vorzugsweise in klimatisch gemäßigten Zonen. Zu ihrem Hauptverbreitungsgebiet gehören China, Japan, Nordamerika, Europa und der Kaukasus.
Ihr Name leitet sich von dem lateinischen Wort lilium für 'Lilie' ab. Das hebräische Wort Shushan bzw. Shoshannah bedeutet ebenfalls 'Lilie' und ist auch die Ausgangsform des Mädchennamens 'Susanne'.
Die Lilie fand seit jeher Verwendung als religiöses Symbol. In den mediterranen Kulturen stand aufgrund ihrer geographisch weiträumigen Verbreitung insbesondere die weiße Madonnen-Lilie im Zentrum symbolischer Verwendung, so z.B. schon in der bronzezeitlichen Kultur Kretas, im alten Griechenland sowie später im Christentum (Marienverehrung). In shintoistischen Riten gilt die Lilie noch heute als Zeichen für Gesundheit. Seit 702 findet jährlich in Nara, der ersten Hauptstadt Japans, Mitte Juni das Lilienfest 'Saikusa matsuri' statt, bei dem die Gläubigen versuchen, einen der Lilienstängel aus dem Ritus zu erhaschen, da man ihm die Kraft zuspricht, gegen Krankheiten zu helfen.
Die Lilie wird seit vielen Jahrhunderten in der Volksmedizin bis heute als Heilpflanze eingesetzt, so z.B. bei oberflächlichen Hautverletzungen. Auch als Lebensmittel kann die Lilie verwendet werden, da bis auf den Stamm alle Teile der meisten Lilien-Arten essbar sind.
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Lotosblüte
„Lotos“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet geschätzte Pflanze; im Lateinischen wurde der Name zu „Lotus“. Die Lotosblüte ist seit jeher in verschiedenen Kulturen, vom antiken Ägypten und Indien bis hin zu ganz Asien, der Inbegriff einer mythischen Pflanze. Sie wird mit der menschlichen Seele in Verbindung gebracht sowie mit Göttern und Göttinnen.In der alten Ägyptischen Religion wird die Lotosblume als Symbol für Wiedergeburt verehrt, im Buddhismus bedeutet sie himmlische Reinheit und Erleuchtung, bei den Hindus steht sie für Wohlstand. Es ist ihrer Fähigkeit, Schmutz von sich zu weisen („sog. Lotoseffekt“), zu verdanken, dass die Lotosblüte in weiten Teilen Asiens zum Sinnbild für Reinheit, Treue, Schöpferkraft und Erleuchtung wurde.Obwohl strukturell ähnlich, gehören Lotosblumen nicht zu den Seerosen, sondern bilden eine eigene und nur sehr kleine Pflanzenfamilie.
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Lupine
Der Name leitet sich vom lateinischen Wort lupus ab, das Wolf bedeutet und bezieht sich möglicherweise auf die wolfsgrau behaarten Hülsen oder auf den bitteren Geschmack der Samen. Im deutschsprachigen Raum wird die Lupine auch „Wolfsbohne“ genannt.Lupinen wurden vor tausenden Jahren in Ägypten und dem Mittelmehrraum kultiviert. Der Lupinensamen war eine wichtige Eiweißquelle in Kriegs- und Notzeiten. Wenn der Samen als Nahrung genutzt wurde, musste das bittere Gift entfernt werden, indem die Samen gewässert wurden. Die Lupine wurde damals und wird auch heute wegen ihrer Eigenschaft, Stickstoff im Boden zu binden, geschätzt. Die in Nordamerika heimische „Vielblättrige Lupine“ kam in den 1820er Jahre nach Europa und hat sich durch Züchtungen zu einer weit verbreiteten Gartenpflanze in zahlreichen Farbvarianten entwickelt.Seit den 1930er Jahre werden giftarme Sorten (Süßlupinen) gezüchtet, die als Viehfutter dienen und heute vermehrt auch zur vegetarischen Ernährung der Menschen verwendet werden. Die Süßlupine gilt nicht nur in puncto Fleischalternative als Pflanze mit Zukunft.Mit ihren fröhlich bunten Blütenkerzen bereichern Lupinen nicht nur Bauerngärten, sondern zieren Gartenanlagen aller Stilrichtungen, so auch regelmäßig die weltbekannte RHS Chelsea Flower Show in London.
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Magnolie
Sie stammt aus Ostasien und wurde nach dem französischen Botaniker Pierre Magnol (1638 - 1715) benannt. Die Magnolie wird arzneilich in der Traditionellen Chinesischen Medizin verwendet. Sie gilt auch als die „Königin der Gehölze“; der Magnolienstrauch kann bis auf Baumhöhen von zehn Metern wachsenDie Magnolie steht für Anmut, Schönheit, Reinheit und Kraft aus der Tiefe.
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Maiglöckchen
Das Maiglöckchen ist in Europa, Asien und Nordamerika beheimatet. Es wächst hauptsächlich in lichten Laubwäldern (vorwiegend in Buchenwäldern) und an Waldrändern. Aber auch im Gebirge - in Höhenlagen bis zu 1.900 m - findet man diese Pflanze. Ihr Gattungsname "Convallaria" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie "Tal-Kessel", womit auf das ursprüngliche Vorkommen der Blume hingewiesen wird. Im Englischen heißt die Pflanze nach wie vor "Lily of the valley". Die heutige deutsche Bezeichnung "Maiglöckchen" nimmt auf die Blütezeit und Blütenform der Pflanze Bezug. Wild wachsende Maiglöckchen stehen unter Naturschutz und dürfen nicht gepflückt werden.
Das Maiglöckchen ist insgesamt stark giftig. Trotz toxischer Eigenschaften hat es aber seit langem seien Platz in der Heilkunde gefunden: Die getrockneten, oberirdischen Pflanzenteile enthalten herzwirksame Glykoside zur Bekämpfung bestimmter Erkrankungen des Herzens. Im Mittelalter wurde das Maiglöckchen auch zur Vorbeugung und Nachbehandlung bei Schlaganfall und Epilepsie verwendet.
Früher war es für bedeutende Ärzte üblich, sich mit bestimmten Symbolen porträtieren zu lassen. Als Symbol für die Heilkunde fungierte oft das Maiglöckchen. Der Astronom und Arzt Nikolaus Kopernikus (1473 - 1543) ließ sich beispielsweise mit einem Maiglöckchen in der Hand abbilden.
In der christlichen Ikonographie zählte das Maiglöckchen neben der Rose und Lilie zu den sogenannten "Marienblumen"; mit seinen kleinen weißen Blüten war es Symbol für die keusche Liebe, Demut und Bescheidenheit der Jungfrau Maria.
Auch in der Literatur hat das Maiglöckchen seinen Platz gefunden, indem es die Phantasie zahlreicher Dichter, wie beispielsweise Eichendorff und Fallersleben, beflügelte. Der schwedische Dichter Gustaf Fröding (1860 - 1911) schrieb das Gedicht Kung Liljekonvalie ("König Maiglöckchen"), das durch die Vertonung des schwedischen Organisten und Komponisten David Wikander (1884 - 1955) bekannt wurde.
Das Maiglöckchen ist die Nationalblume Finnlands. Dort blüht es allerdings erst im Juni. -
Margerite
Der Name leitet sich vom lateinischen Wort margarita ab, was „Perle“ bedeutet. Die Blütenköpfchen der Margerite sehen perlenähnlich aus.
Die Margerite steht für Natürlichkeit, das Gute und das Glück, das das Wissen um einen geliebten Menschen mit sich bringt. Sie wird auch noch heutzutage ab und zu als Orakel benutzt: „Sie liebt mich, sie liebt mich nicht …!“
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Mohn
Im antiken Griechenland stand die Mohnblume für etwas Düsteres und für unglückliche Liebesbeziehungen. Geweiht war der Klatschmohn der Toten- und Unterweltgöttin Persephone. Der Name „Klatsch-Mohn“ erhielt die Pflanze, da ihre Blüten im Wind aneinander klatschen.Das Wort “Mohn“ kommt vom althochdeutschen mage, das wiederum seinen Ursprung im griechischen Wort mekon für Mohn hat. Der botanische Gattungsname „Papaver“ stammt von den lateinischen Worten papa für Kinderbrei und verum für echt; damals wurde dem Kinderbrei Mohnsaft zugesetzt, damit die Kleinen besser einschliefen. Noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden in der Apotheke Mohnschnuller verkauft, um Kleinkinder ruhig zu stellen.Auch heutzutage ist die symbolische Bedeutung nicht unbedingt positiv: Die Mohnblume verkörpert aufgrund der früheren Verwendung als Betäubungsmittel und Droge Schlaf, Vergessen und Tod. In Großbritannien steckt man sich an speziellen Feiertagen zum Gedenken an gefallene Soldaten eine Mohnblume ins Knopfloch; dieser Brauch rührt daher, dass auf den frischen Gräbern der gefallenen Soldaten stets zuerst die Mohnblumen blühten.Im Christentum steht die Mohnblume in Kombination mit Getreideähren für das Blut und den Leib Christi. Im persischen Raum symbolisiert der Klatschmohn die Liebe; sein schwarzer Mittelpunkt symbolisiert die Leiden der Liebe.
Der Mohn ist die Nationalblume Polens. -
Orchidee
Der Name leitet sich vom griechischen Wort orchis für Hoden ab. Er bezieht sich auf die knollenförmige Gestalt der Wurzeln und verweist auch auf die aphrodisische Wirkung, die der Pflanze seit jeher zugeschrieben wird. Schon vor 2.500 Jahren faszinierte diese Blume die Menschen und wurde als Heilmittel sowie als Aphrodisiakum verwendet. Besonders in der chinesischen Kultur hat die Orchidee eine besondere Bedeutung und symbolisiert dort seit jeher Liebe, Schönheit und Jugend.Orchideen werden wegen ihrer Fähigkeit, sich an unterschiedlichste Verhältnisse anzupassen, als besonders intelligente Pflanzen bezeichnet. Bis auf die Antarktis wachsen Orchideen auf jedem Kontinent; entsprechend verschieden sind daher auch ihre Erscheinungsformen.Die Orchidee ist das Sinnbild für Liebe und Verehrung.
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Paradiesvogelblume
Die Paradiesvogelblume ist in Südafrika beheimatet, ebenso auf den Kanarischen Inseln und auf Madeira. In der freien Natur kann sie bis zu 2 m hoch wachsen. Ihren Namen verdankt sie ihrem bizarren Aussehen, das an einen exotischen Vogelkopf erinnert.
"Paradiesvogelblume" oder auch "Papageienblume" sind Trivialnamen für die "Strelitzie", wie ihr botanischer Gattungsname lautet. Ende des 18. Jahrhunderts wurde sie so zu Ehren der englischen Königin Charlotte (1744 - 1818) benannt, eine geborene deutsche Prinzessin Charlotte Sophie von Mecklenburg-Strelitz. Sie war die Gattin des englischen Königs Georg III, aus dem Hause Hannover. Königin Charlotte gehörte auch zum Schülerkreis des Pflanzenmalers Franz Bauer in den Kew Gardens, unter dessen Anleitung sie seine Zeichnungen kolorieren durfte. -
Pfingstrose
Ihr botanischer Gattungsname "Paeonia", der 1753 vom schwedischen Naturforscher Carl von Linné (1707 - 1778) veröffentlicht wurde, leitet sich von dem griechischen Wort paionia ab, das für den Götterazt Paian steht. Der griechischen Sage nach heilte Paian mit Hilfe der Pfingstrose Hades, den Gott der Unterwelt, nachdem Herakles diesen im Krieg verwundet hatte. Man glaubte auch, dass diese Blume Krankheiten kurieren könnte, die durch den Einfluss des Mondes entstanden. So wurde die Pfingstrose der Göttin Hekate (Göttin der Zauberkunst) geweiht, die mit dem Mondmythos in Zusammenhang gebracht wurde. Auch die antiken römischen Dichter wissen Ähnliches von dieser Blume zu berichten: Die Göttin Diana beispielsweise erweckte Vibrios (eine Gottheit in der römischen Mythologie), der von den Pferden seines Vaters Theseus getötet worden war, mit Hilfe einer Pfingstrose wieder zum Leben. Der griechische Arzt Dioskurides, der im 1. Jahrhundert lebte, empfahl diese Blume bei Frauenleiden sowie bei Blasen- und Nierenschmerzen. Im Mittelalter galt die Pflanze als wirksames Mittel gegen die Gicht. Sie wurde auch gegen Epilepsie eingesetzt.
Das Verbreitungsgebiet der Pfingstrose erstreckt sich auf die nördliche Erdhalbkugel, von Europa und dem westlichen Nordafrika bis zum gemäßigten asiatischen Raum. Die Pfingstrose ist die Nationalblume Chinas. Dort gibt es die Sage, dass in der Zapfen/Tang-Dynastie (618 - 907) der damalige Kaiser Wu Zetian einst im betrunkenen Zustand alle Blumen in den Palast bestellen ließ. Die Pfingstrose hatte jedoch diesen Befehl missachtet. Seitdem gilt sie in China als "die beste Blume unter dem Himmel" und genießt bis heute hohe Wertschätzung. Sie steht symbolisch für Reichtum und Glück.
Im 8. Jahrhundert wurde die Pfingstrose von China nach Japan exportiert, im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts nach Frankreich, Mitte des 17. Jahrhunderts nach Holland und Anfang des 19. Jahrhunderts in die Vereinigen Staaten von Amerika. Bereits im frühen Mittelalter widmeten sich Benediktinermönche der Züchtung der Pfingstrose, die sie als "Benediktinerrose" in ihren Klostergärten kultivierten. Die christliche Mystik pries diese Blume für Reichtum und Heilung sowie für die Schönheit des Weiblichen. Sie galt als "Rose ohne Dornen", mit der die Gottesmutter Maria gemeint war. Tatsächlich ist die Pfingstrose keine Rose im botanischen Sinn (sondern ein Hahnenfußgewächs). Auch wenn diese Blume nach dem Pfingstfest benannt ist, steht die Pfingstrose nur aufgrund ihrer Blütezeit (Mai bis Juni) und nicht inhaltlich in einem Zusammenhang mit diesem christlichen Spätfrühjahrsfest. -
Rittersporn
Der Name leitet sich vom bis zu 2,5 cm langen Blütensporn der Pflanze ab. Der botanische Gattungsname „Delphinium“ stammt aus dem Griechischen und soll auf die Ähnlichkeit der Blütenknospe mit einem Delphin hinweisen. Rittersporn wurde als Grabbeigabe in altägyptischen Gräbern gefunden. Die Griechen verwendeten Ritterspornsamen als Mittel gegen Läuse und Krätze.Seit der Dichter Novalis in seinem 1802 erschienenen „Heinrich von Ofterdingen“ die „blaue Blume“ so gefühlvoll beschrieben hat, gilt der Rittersporn als Symbol der Romantik und steht für unerfüllte Sehnsüchte, den Wunsch nach inniger Verbundenheit mit der Natur sowie die Suche nach dem eigenen, persönlichen Glück.
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Rose
Sie wird seit der griechischen Antike als „Königin der Blumen“ bezeichnet. Rote Rosen gelten seit dem Altertum als Symbol für die Liebe, Freude und Jugend. Die Rose war der Aphrodite, dem Eros und Dionysos geweiht, später der Isis und der Flora. Laut der antiken Sagen sind die Rosen als Überbleibsel der Morgenröte auf Erden, als Aphrodite dem Meer entstieg, oder aus dem Blut des Adonis entstanden. Mit der Rose war auch die Vorstellung des Schmerzes („keine Rose ohne Dornen“) sowie der Vergänglichkeit und des Todes verbunden. Die rote Farbe wurde auf das Blut der Aphrodite, die sich an den Stacheln verletzte, zurückgeführt, oder auf das Blut der Nachtigall, die die ursprünglich weiße Rose mit ihrem Herzblut rot färbte.Die Römer feierten im Frühling den „dies rosae“, eine Art Totengedenken. Auch bei den Germanen wurden Rosen mit dem Tod in Verbindung gebracht; sie wurden auf Opferplätzen und Gräbern gepflanzt.Schon die frühen Christen sahen die Rose als Symbol für die Hoffnung und Auferstehung; viele Gräber in den Katakomben in Rom schmücken Rosenverzierungen. Maria, die Mutter Jesu, gilt als „Rose ohne Dornen“. Die christliche Rosensymbolik wurde im Laufe der Zeit immer präsenter (Fensterrosetten in Kirchen, Rosengärten in Klöstern, der Rosenkranz, die Verleihung der goldenen Rose durch den Papst, die Lutherrose als Siegel des Reformators). Im Mittelalter tauchte in der Kirche eine weiße Rose als Verzierung an Beichtstühlen und als Symbol für Verschwiegenheit auf. Alles, was sub rosa dictum („unter der Rose“), sozusagen „unter dem Siegel der Verschwiegenheit“ gesagt wurde, durfte den Beichtstuhl nicht verlassen.
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Scheinmohn
Der blau blühende Scheinmohn ist in der Himalaja-Region beheimatet; er wird daher auch Tibet-Scheinmohn, Blauer Himalajamohn oder einfach nur Blauer Mohn genannt. Er blüht in einem strahlenden Himmelblau, so dass ihm nachgesagt wird, dass es keine andere Pflanze gäbe, die ein solch' schönes Blau hervorbringt.
Die Blaue Blume gilt als wichtiges Symbol der Romantik. Sie steht stellvertretend für die romantische Sehnsucht nach dem Unerreichbaren, Unendlichen sowie Unbedingten. Eine konkrete Blume hatte diese Sehnsucht nicht zum Ziel. Blaue Blüten waren und sind in der Natur selten vertreten. Eine blaue Blume betrachtete man daher schon damals als etwas ganz Auserlesenes und Wunderbares. 1886 machte dann der französische Missionar Pierre Jean Marie Delavay (1883 - 1895) in der chinesischen Provinz Yunnan eine aufregende Entdeckung: Eine blau blühende Mohnsorte! Der britische Pflanzensammler Frank Kingdon-Ward (1885 - 1958) brachte den Blauen Scheinmohn 1926 nach Europa.
Die Unterschiede zwischen Scheinmohn und Mohn liegen in botansichen Gegebenheiten, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll. -
Schmuckkörbchen
Das Schmuckkörbchen kommt ursprünglich aus den tropischen bis subtropischen Gebieten Amerikas, hauptsächlich aus Mexiko.
Es ist eine Pflanzenart der "Kosmeen"-Gattung. Der im deutschsprachigen Raum verwendete Name "Schmuckkörbchen" leitet sich zum einen aus dem botanischen Gattungsname 'Kosmee' ab, der aus dem griechischen Wort kosmos für Schmuck/Zierde kommt, zum anderen aus den körbchenförmigen Blütenständen. Die "Kosmeen"-Gattung wurde 1791 durch den spanischen Botaniker Antonio José Cavanilles aufgestellt.
Das Schmuckkörbchen mit seinen zarten, rosa und weißen Blüten kann bis zu 2 m hoch wachsen.
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Schneeglöckchen
Der botanische Name „Galanthus nivalis“ geht auf die griechischen Wörter gala für Milch und anthos für Blüte zurück; nivalis kommt aus dem Lateinischen und bedeutet schneeweiß. Das Schneeglöckchen ist also eine „schneeweiße Milchblüte“. Die Verkleinerungsform "chen" weist auf die Größe der Pflanze hin.
Im Laufe der Evolution hat das Schneeglöckchen erstaunliche Überlebensstrategien entwickelt: Zuckermoleküle in seinen Zellen setzen den Gefrierpunkt des Wassers so weit herab, dass die Kälte keinen Schaden anrichten kann. Deshalb gilt das Schneeglöckchen, das jährlich das Ende des Winters einleitet, auch als Symbol für neues Leben und für Lebenskraft, die sich trotz widriger Umstände durchsetzen kann.
Im christlichen Mittelalter war das Schneeglöckchen ein Mariensymbol: Auf Altarbildern hatte man es zusammen mit der Gottesmutter dargestellt, und auch in Klostergärten war es häufig zu finden. Die Bewunderung für das Schneeglöckchen reicht aber zurück bis ins Altertum. So soll Odysseus die geheimnisvollen Kräfte der Blume eingesetzt haben, um seine Gefährten vom bösen Zauber der Circe zu befreien. Er machte die Wirkung eines Tranks, der bei diesen Wahn und Vergessen hervorrief, durch ein aus Schneeglöckchen gewonnenes Gegenmittel unschädlich. Diese uralte Geschichte erfährt heute eine verblüffende Aktualität: Die Schneeglöckchen enthalten das an sich giftige Galantamin, das heutzutage (durch synthetische Herstellung) als Medikament gegen die Alzheimer-Krankheit eingesetzt wird (verhindert im Gehirn den Abbau eines Botenstoffes, der die Gedächtnisleistung anregt).
In Teilen Süddeutschlands und der Schweiz heißt das Schneeglöckchen auch „Amselblümeli“, weil es für gewöhnlich dann blüht, wenn dieser Vogel mit seinem Gesang den nahenden Frühling ankündigt. Ein anderer Trivialname ist "Frühlingsglöckchen".In Großbritannien gibt es die Legende, dass ein Engel, nachdem Eva und Adam das Paradies verlassen mussten, Schneeflocken in Blumen verwandelt hatte; auf Englisch heißt Schneeglöckchen „snowdrop“ („Schneetropfen“). In Großbritannien sind Schneeglöckchen Kult: ausgefallene Sorten sind kostspielige Sammlerobjekte geworden.
Zur Gattung "Schneeglöckchen" gehören etwa 20 Arten mit einem Verbreitungsgebiet von Mittel- und Südeuropa bis Vorderasien und Kaukasus. So ist beispielsweise in Mitteleuropa nur das Kleine Schneeglöckchen heimisch, während dagegen das Königin Olga Schneeglöckchen etwa nur in Südeuropa (in Griechenland, Montenegro, auf Korfu und Sizilien) vorkommt. -
Schokoladenblumen
Schokoladenblume ist nicht gleich Schokoladenblume. Es ist nicht nur die Blütenfarbe, die den Unterschied ausmacht … .
Die eigentliche, echte Schokoladenblume ist die gelbe Schokoladenblume, die zur Gattung „Berlandiera“, benannt nach dem belgischen Forscher Jean Louis Berlandier (1805 -1851), gehört. Die nur gelb blühende Pflanze verbreitet im Garten den feinen Duft von Vollmilch-Schokolade. Ihre Heimat ist Nordamerika (Arizona, Arkansas, Kansas und Texas). Schon früh fand sie den Weg nach Europa und wurde rasch zu einer beliebten Gartenpflanze.
Die rote Schokoladenblume dagegen ist tatsächlich eine Schokoladen-Kosmee, die aber landläufig auch als Schokoladenblume bezeichnet wird. Wenn die Sonne scheint, verbreitet diese Gartenblume einen wunderbaren Duft nach Zartbitter-Schokolade. Dabei gilt: Je wärmer und sonniger das Wetter, desto intensiver das Schokoladenaroma. Sie blüht nur in Rot, meist in einem kräftigen Dunkelrot. Ursprünglich stammt sie aus Mexiko und war im 19. Jahrhundert nach England gelangt. Die dunkle, samtige Blüte mit dem Schokoladenduft erregte schnell Aufsehen, geriet jedoch bald in Vergessenheit. Sie verdankt ihre Wiederentdeckung Pflanzenliebhabern, die sie in den 1980er-Jahren entdeckten. Im Dezember 2015 hat die Deutsche Post eine 70 Cent-Briefmarke mit der roten Schokoladen-Kosmee herausgegeben.
Da die rote und gelbe Schokoladenblume zu verschiedenen botanischen Gattungen gehören, sind sie nicht miteinander verwandt. Ihnen gemeinsam ist ihr Duft nach Schokolade, aber in zwei Duftnoten! -
Schwanenblume
Die Schwanenblume gedeiht als Wasserpflanze an Gewässerufern, in Flussauen und Marschgebieten. Sie erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 1,50 m. Das natürliche Verbreitungsgebiet umfasst die klimatisch gemäßigten Zonen Eurasiens und Nordafrikas. In Mitteleuropa ist die Schwanenblume vielerorts selten geworden; sie zählt mittlerweile zu den bedrohten Arten. Ursache dafür sind vor allem intensive Hochwasserschutz- und Entwässerungsmaßnahmen, die den Lebensraum der "Blume des Jahres 2014" gefährden.
Ihren Namen verdankt die Schwanenblume dem schwanenhalsartig gebogenen Griffel in der Blüte. Ihr botanischer Gattungsname Butomus leitet sich ab aus dem altgriechischen Wort boutomos, das "eine nicht identifizierte Sumpfpflanze" bezeichnete.
Der Wurzelstock der Schwanenblume enthält bis zu 60 % Stärke und ist essbar. Noch heute wird in Asien der Wurzelstock gelegentlich getrocknet und zu Mehl verarbeitet. In Mittelwuropa wurden die Wurzelstöcke während Notzeiten gleichfalls gegessen. Die Stängel der Blume wurden früher zum Flechten von Körben verwendet. -
Seerose
Die Schönheit dieser Pflanze spiegelt sich auch in ihrem botanischen Namen „Nymphaea“ wider, der auf die Nymphen in der griechischen Mythologie zurückgeht: Die Nymphen waren hübsche, dem Menschen freundlich gesinnte Naturgeister, die in Quellen, Seen und Bächen lebten. Eine Nymphe verliebte sich Herakles, dem Heil- und Orakelgott, der ihre Liebe jedoch nicht erwiderte. Sie starb schließlich an gebrochenem Herzen.Die Götter hatten aber Mitleid mit der Nymphe und ließen sie in Gestalt einer wunderschönen Blume, der Seerose, wieder auferstehen.Auch jenseits aller Mythen steckt die Seerose voller Geheimnisse: Wie alle Diven, steht sie spät auf; die Sonne muss sie darum bitten. Spezielle Lichtrezeptoren sorgen dafür, dass sich die Seerose nur bei intensiver Helligkeit öffnet; nachts, im Schatten oder bei Regen bleibt sie geschlossen.Wie die Lotosblüten haben auch die Seerosen lederartige Blätter mit einer Wachsschicht, so dass Wassertropfen einfach abperlen (sog.„Lotoseffekt“).Genau wie die Lotosblüte symbolisiert die Seerose Reinheit, Kraft und geistige Entfaltung.
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Sonnenblume
Ihr botanischer Name „Helianthus annuus“ leitet sich von den griechischen Wörtern helios für Sonne und anthos für Blume ab. Der Name stammt aus der griechischen Mythologie und ist in einem Gedicht von Ovid überliefert: Einst verliebt sich das Mädchen Clytia in den Gott Apollon. Dieser verschmähte Clytia, die sich daraufhin nackt auf einen Felsen setzte, nichts mehr aß und trank, sondern nur ihr Unglück beklagte. Die Verliebte schaute neun Tage Apollon zu, wie der seinen Wagen über den Himmel bewegte. Dann wurde ihr Herzeleid zu gelben und braunen Farben: sie verwandelte sich in eine „Sonnenblume“, die ihre Blüte stets nach der Sonne (Apollons Sonnenwagen) drehte.Die heute als Sonnenblume bezeichnete Pflanze stammt ursprünglich aus Nord- und Mittelamerika und war vermutlich ein Vertreter der Pflanzengattung Sonnenwenden („Heliotrophium“); das Wort annuus aus ihrem botanischen Namen kommt aus dem Lateinischen und bedeutet jährlich, was sich auf die einjährige Vegetationsphase bezieht. Im 16. Jahrhundert wurde die Sonnenblume durch spanische Seefahrer nach Europa mitgebracht. Die Indianer in Amerika sahen sie als heilige Pflanze an; auch die Inka und Azteken verehrten sie.Die Sonnenblume steht für Fruchtbarkeit und Wachstum. Sie symbolisiert aber auch das Strahlen eines unvergesslichen Sommers und somit Fröhlichkeit, Wärme und Zuversicht.
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Sonnenbraut
Die Sonnenbraut ist eine Staude, die bis zu 2m hoch werden kann. Der schwedische Botaniker Carl von Linné (1709 - 1778) gab ihr den vom griechischen Sonnengott Helios abgeleiteten botanischen Namen Helenium. Charakteristisch für die Sonnenbraut ist die Fülle kleiner brauner, gelber oder grüner Röhrenblüten, die in der Blütenmitte zu einer Scheibe angeordnet sind. Um die Scheibe herum sitzt ein Kranz von Strahlenblüten in Gelb- oder Rottönen, so dass jede Sonnenbraut-Blüte wie eine kleine Sonne aussieht.
Die Sonnenbraut war ursprünglich in den nordamerikanischen Prärien beheimatet und wurde früher auch als Heilpflanze bei Erkältungen verwendet. -
Sonnenhut
Sein botanischer Name „Echinacea“ leitet sich vom griechischen Wort echinos ab, das Igel bedeutet, und bezieht sich auf die stachelig erscheinenden Blütenstände. Der Sonnenhut hat seine Heimat im östlichen und zentralen Nordamerika. Dort war er ein altes indianisches Allheilmittel: Die Dakota tranken Echinacea-Sud gegen Blutvergiftung, die Creek-Indianer kauten die gummiartigen Stücke (sozusagen als Kaugummi), und die Sioux-Indianer verwendeten die Pflanze als Gegenmittel bei Schlangengiften. Auch im Frühlings- und Totenkult der Indianer spielte der Sonnenhut eine große Rolle: Bei der Geburt eines Kindes suchte die gebärende Frau Plätze auf, an denen der Sonnenhut in großer Zahl wuchs. Des Weiteren sollte die Pflanze den Übergang in die Geisterwelt erleichtern; deshalb wurden Wurzeln und Blüten auf die Grabstätten gelegt. Der Sonnenhut war damit ein echter Wegbegleiter von der Geburt bis zum Tod.Ein amerikanischer Arzt, den die Medizinmänner von der Heilkraft des Sonnenhutes überzeugt hatten, führte die Pflanze in die Arzneikultur der USA ein. Ende der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde sie auf Veranlassung von Dr. Gerhard Madus erstmalig in Deutschland angebaut. Die imunstärkende Heilwirkung des Sonnenhutes gilt mittlerweile auch wissenschaftlich als erwiesen. Medizinisch haben die drei folgenden Arten die größte Bedeutung erlangt: Der Purpur-Sonnenhut, der Blassfarbene Sonnenut und der Schmalblättrige Sonnenhut.
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Stiefmütterchen
Sein Name lässt sich durch die Form der Blüte erklären: Das breite unterste Blatt ist die „Stiefmutter“. Dieses bedeckt teilweise die seitlichen Blätter, die als „Töchter“ bezeichnet werden, und diese bedecken ihrerseits die obersten Blätter, die „Stieftöchter“. Den Stieftöchtern geht es demnach „schlechter“ als den eigenen Töchtern der Stiefmutter. Wie in so manchen Märchen, "unterdrückt" also auch bei der Stiefmütterchen - Blume eine dominate Stiefmutter ihre Stieftöchter. Darauf bezieht sich auch die Redewendung der „stiefmütterlichen Behandlung“, die auf eine Vernachlässigung hindeutet.Auch bei Shakespeare spielte das Stiefmütterchen eine Rolle. So soll sein Saft Liebeszauberkraft haben: Träufelt man diesen nämlich in die Augen der Schlafenden, so verliebt sich die Person beim Aufwachen in das allererste Lebewesen, das sie sieht. Im „Sommernachtstraum“ verliebt sich die Elfenkönigin Titania auf diese Weise in einen Esel.Das Stiefmütterchen ist in Österreich und Frankreich ein Symbol der Freidenker. Bereits im Mittelalter stand es für humanistisches Gedankengut. Das Stiefmütterchen ist Sinnbild für die Kraft der liebevollen Gedanken und für Erinnerung.
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Sumpfdotterblume
Ihr botanischer Name „Caltha palustris“ stammt von dem griechischen Wort „kalathos“ für „Korb“ und dem lateinischen Wort paluster für „zum Sumpf gehörig“ ab. In der griechischen Mythologie hatte der kalathos eine symbolische Bedeutung als Blumenkorb der Persephone. Bekannte deutsche Trivialnamen spielen auf ihre dottergelbe Blütenfarbe an. Neben der weit verbreiteten Bezeichnung Dotterblume wird sie je nach Region u. a. auch Butterblume oder Schmalzblume genannt. Im Volksmund heißt es, dass der Genuss der Blüten den Kühen reichlich Milch geben, also die Milchsekretion fördern und der Butter ihre schöne gelbe Farbe geben soll (Butterblume), bzw. die schmalzglänzende Farbe der Blüten soll eine fette, sahnige Milch versprechen (Schmalzblume).Wie viele andere Frühlingspflanzen galt auch die (Sumpf-)Dotterblume bei vielen Völkern als Dämonen abwehrend. An Walpurgis gesammelt und vor der Tür des Viehstalles gestreut, sollte sie die Hexen abhalten. In Dänemark, Schweden und Irland galt die an Walpurgis gesammelte Pflanze ebenfalls als zauberkräftig.In der römischen und griechischen Antike war die Sumpfdotterblume als Heilpflanze nicht bekannt. Später wurde sie in der Volksmedizin Mitteleuropas nur vereinzelt als Heilpflanze verwendet. Ihre heutige medizinische Verwendung beschränkt sich nur noch auf die Homöopathie.
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Tränendes Herz
Die Blume hat ihre Heimat in Korea, Nordwest-China und Südwest-Sibirien. Von Sibirien gelangte die Pflanze 1810 in den Botanischen Garten von St. Petersburg, von wo sie 1816 auch nach England kam. Doch dort ist sie aufgrund falscher Pflege eingegangen und wieder in Vergessenheit geraten. Der schottische Gärtner und Forschungsreisende Robert Fortune (1812 - 1880) führte diese Blume Mitte des 19. Jahrhunderts dann erneut über England in Europa ein, wo sie seitdem eine geschätzte Zierpflanze in den Gärten ist. Früher wurde sie wegen ihrer symbolträchtigen Blütenform ebenso auf Gräbern gepflanzt. Diverse Namen voller Poesie zeugen von ihrer Beliebtheit. In Deutschland ist das Tränende Herz auch als "Herzblume", "Flammendes Herz" oder "Marienherz" bekannt. Im Englischen wird es u.a. "Lady in a bath" genannt. Diese Bezeichnung bezieht sich auf den Effekt, der sich einstellt, wenn man eine voll entwickelte Blüte umdreht und an beiden Seiten auseinanderzieht: Eine kleine weiße Figur wird sichtbar - die "Dame im Bad". Der schwedische Blumenname bedeutet dagegen übersetzt "Herz des Leutnants".
Das Tränende Herz war "Giftpflanze des Jahres 2017". Alle Teile der Pflanze sind giftig; in den Wurzeln ist die Konzentration der Giftstoffe am stärksten. -
Türkenbundlilie
Diese Lilienart ist in Europa, mit Ausnahme in Nordeuropa sowie in Mittel- und Süditalien, weit verbreitet. Das Beiwort martagon ihres botanischen Namens Lilium martagon soll aus dem Türkischen martagan abgeleitet sein, das eine im 15. Jahrhundert neuartige Form eines Turbans bezeichnet, wie sie von Sultan Mehmed I. (1413 - 1421) eingeführt wurde.
Die zurückgeschlagenen Blütenblätter der aufgeblühten Türkenbundlilie sehen dieser Turbanform ähnlich. Der volkstümliche Name 'Türkenbund' ist ein Lehnwort, hergeleitet aus dem türkischen Wort tülbent, das 'Turban' bedeutet. Eine andere Version assoziiert martagon mit dem Kriegsgott Mars, da Alchimisten glaubten, dieser stünde im Zusammenhang mit der Umwandlung von Metallen.
Ein weiterer Volksname der Blume ist 'Goldwurz': Die Zwiebel der Türkenbundlilie ist goldgelb, und die Alchimisten hofften, mit dieser Blume unedle Metalle in Gold umwandeln zu können.
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Tulpe
Ihr Name kommt aus dem Türkischen bzw. Persischen und bezeichnete ursprünglich einen Turban. Die Herkunft der ersten Silbe stammt aus dem Sanskrit und bedeutet „Baumwolle“. Wahrscheinlich erfolgte die Bedeutungsübertragung des Begriffs wegen der Farb- und Gestaltähnlichkeit der Tulpen zu den damals üblichen Turbantüchern vornehmer Osmanen. Bis heute gilt die Tulpe in der Türkei als Nationalblume.Im Mittleren Orient wurden die Tulpen über Jahrhunderte hinweg kultiviert. Die Garten-Tulpe kam Mitte des 16. Jahrhunderts aus der Türkei nach Mittel- und Westeuropa. In den Niederlanden wurden die ersten Tulpen zu wissenschaftlichen Zwecken gezüchtet. Durch einen Diebstahl verbreitete sich die Tulpe auf dem freien Markt und entwickelte sich zu einer Modeblume; sie war die Lieblingsblume des Adels und Geldbürgertums. Im 17. Jahrhundert avancierte die Tulpe zum Spekulationsobjekt: Die Tulpenzwiebeln wurden nicht mehr nur gekauft, um sie anzubauen, sondern um eine weitere Wertsteigerung abzuwarten und sie dann mit Gewinn zu verkaufen. In dieser sog. "Tulpenfieber" - Periode bot man bis zu 10.000 Gulden für eine Zwiebel, was damals dem Wert eines Amsterdamer Stadthauses entsprach. Nach einem Börsenkrach normalisierte sich der Handelswert der Tulpen. Diese Tulpenmanie gilt als erste Spekulationsblase der Geschichte.Die Tulpe wird als Sinnbild für Leben und Fruchtbarkeit sowie für Liebe und Zuneigung angesehen.
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Winterjasmin
Der Winterjasmin stammt ursprünglich aus China. Der schottische Gartenexperte und Pflanzensammler Robert Fortune (1812 - 1880), der mehrmals nach China reiste, brachte Mitte des 19. Jahrhunderts auch den Winterjasmin nach Europa. Ungewöhnlich ist seine in die Wintermonate fallende Blütezeit. Die gelben Blüten erscheinen ab Dezember noch vor dem Blattaustrieb und stehen einzeln an kahlen Zweigen. Auf diese Besonderheit weist auch sein botanischer Name "Jasminum nudiflorum" hin: nudiflorum bedeutet nacktblütig.
Im Gegensatz zu anderen Jasmin - Arten duftet der Winterjasmin nicht.